Tschechien hat den Euro bisher nicht eingeführt und behält die tschechische Krone als Währung aus mehreren Gründen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die tschechische Regierung und viele Ökonomen die nationale Kontrolle über die Geldpolitik nicht aufgeben wollen, da sie diese für wirtschaftliche Flexibilität als wichtig erachten. Auch ist die öffentliche Meinung in Tschechien gegenüber dem Euro eher skeptisch, unter anderem wegen Befürchtungen vor Preissteigerungen und Verlust nationaler Souveränität. Politisch spielt die nationale Identität eine Rolle, da die Krone als Symbol der Unabhängigkeit gilt. Eurozonenkrisen und finanzielle Probleme in anderen Euroländern werden als Warnung gesehen. Zudem gibt es innenpolitisch starke Kräfte, die gegen die Euro-Einführung sind. Obwohl Tschechien die Kriterien für die Euro-Einführung formal erfüllt, sieht die Regierung aktuell keinen günstigen Zeitpunkt für den Wechsel zur Gemeinschaftswährung. Wirtschaftlich erlaubt die Krone Tschechien, eigene Zinspolitik zu betreiben und Wechselkurse zu steuern, was als Vorteil angesehen wird. In der politischen Landschaft ist der Widerstand gegen eine weitere Zentralisierung in der EU ein weiterer Faktor, der die Entscheidung gegen den Euro unterstützt. Parteien, die nationale Souveränität betonen, haben starken Rückhalt. Zusammengefasst: Tschechien verzichtet auf den Euro, um die Kontrolle über die nationale Geldpolitik zu behalten, aus Skepsis in der Bevölkerung, aus nationalpolitischen Gründen und wegen wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten in der Eurozone.