Ketchup wird beim Schütteln flüssig, weil es keine „normale“ Flüssigkeit ist, sondern ein sogenanntes nichtnewtonsches, thixotropes Fluid.
Struktur von Ketchup
Ketchup besteht aus Wasser, fein verteilten Tomatenpartikeln, Zucker, Essig und Verdickungsmitteln, die zusammen ein dichtes Netzwerk bilden. Diese Teilchen sind über schwache Bindungen und langkettige Moleküle zu einer Art Gel-Struktur verbunden, die das Ganze im Ruhezustand zäh und fast fest macht.
Was Schütteln bewirkt
Beim Schütteln wirken sogenannte Scherkräfte auf dieses Netzwerk und reißen viele der schwachen Verbindungen zwischen den Teilchen auf. Dadurch ordnen sich die Teilchen neu, können leichter aneinander vorbeigleiten, und die Masse wird deutlich dünnflüssiger und beginnt zu fließen.
Thixotropie-Effekt
Dieser Effekt, dass ein Material unter andauernder Bewegung flüssiger wird und im Ruhezustand wieder fester, heißt Thixotropie. Lässt man die Ketchupflasche nach dem Schütteln wieder stehen, baut sich das Netzwerk der Teilchen langsam wieder auf und der Ketchup wird erneut zäh.
