Die kalte Progression (in deinem Kontext auf Deutsch) bezeichnet eine schleichende Steuererhöhung, die entsteht, wenn Lohnerhöhungen nicht exakt an die Inflation angepasst werden, aber der progressive Einkommensteuertarif weitergreift. Dadurch steigt der Steuersatz mit zunehmendem Einkommen, auch wenn die reale Kaufkraft des Gehalts nicht proportional steigt. In der Praxis bedeutet das: Brutto-Lohnerhöhung kann zu einem überproportional höheren Steuerabzug führen, so dass das Nettoeinkommen weniger wächst als das Brutto, oder sogar real sinkt, wenn die Inflation stärker ist als der Nettozuwachs. Kurze Antworten auf deine jeweiligen Anfragestellungen:
- Kalte Progression definiert: Eine regelmäßig auftretende Mehrbelastung durch das progressive Steuersystem, wenn Tarifgrenzen (z. B. Grundfreibeträge, Grenzsteuersätze) nicht an die Inflation angepasst werden.
- Wann tritt sie auf: Jährliche Lohnerhöhungen, die die Inflation kompensieren, verschieben den Steuerzahler in höhere Tarifzonen, ohne dass sich der Tarif entsprechend (zeitnah) anpasst.
- Folgen: Höhere Steuerbelastung bei gleichem Realeinkommen; real weniger Kaufkraft trotz Gehaltssteigerung.
- Lösungen bzw. Ausgleich: Tarif- oder Freibetrag-Anpassungen an die Inflation, automatische Anpassungen der Grenzsteuersätze oder Progressionsstufen; konkrete Umsetzungen unterscheiden sich je Land und Jahr.
Hinweis zur Terminologie:
- In österreichischer, deutscher oder schweizerischer Fachsprache wird der Begriff unterschiedlich verwendet, aber das Prinzip bleibt gleich: Inflation/Einkommensentwicklung flüchtet die Steuerlast, ohne dass der Tarifsatz angepasst wird. Wenn du willst, kann ich dir eine länderspezifische Erklärung oder Beispiele (Deutschland, Österreich, Schweiz) zusammenstellen.
