Legionellen sind stäbchenförmige, gramnegative Bakterien, die im Wasser leben und potenziell humanpathogen sind. Sie sind weltweit verbreitet und kommen natürlicherweise in Gewässern wie Flüssen, Seen und Grundwasser vor, aber auch in künstlichen Wassersystemen wie Wasserleitungen, Warmwasserbereitern und Kühlsystemen.
Was sind Legionellen?
Legionellen sind Bakterien, die zu der Familie der Legionellaceae gehören. Es gibt mehr als 48 bekannt gewordene Arten, wobei die Legionella pneumophila die häufigste ist und für etwa 70-90% der Erkrankungen verantwortlich gemacht wird (je nach Region). Diese Bakterien sind beweglich, da sie polare Flagellen besitzen, und bevorzugen Wassertemperaturen zwischen 25 °C und 45 °C, wobei sie bei Temperaturen über 60 °C absterben.
Vorkommen und Vermehrung
Legionellen kommen natürlicherweise in Oberflächengewässer, im Grundwasser sowie im Boden vor. In Wasserleitungssystemen vermehren sie sich besonders bei Temperaturbereichen zwischen 25 °C und 50 °C und in stagnierenden Wasserstellen oder überdimensionierten Wasserspeichern. In natürlichen Gewässern stellen sie in der Regel kein großes Risiko dar, da das Trinken des Wassers kaum eine Infektion auslöst. Das Risiko steigt jedoch, wenn sie in künstlichen Wassersystemen überleben und eine Vernebelung als Aerosol entsteht, welche inhalativ aufgenommen werden kann.
Gesundheitsgefahren
Legionellen können beim Menschen schwere Lungenerkrankungen hervorrufen, insbesondere die Legionärskrankheit (Legionellose), eine schwere Lungenentzündung, und das milder verlaufende Pontiac-Fieber, eine grippeähnliche Erkrankung. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch das Einatmen von infiziertem Wassernebel, die aus Duschen, Whirlpools oder Klimaanlagen stammen kann. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung wurde bisher nicht bestätigt.
Zusammenfassung
Legionellen sind umweltweit verbreitete Bakterien, die in Wasser leben, sich bei bestimmten Temperaturen gut vermehren und beim Menschen insbesondere durch das Inhalieren von Aerosolen Infektionen verursachen können. Sie stellen vor allem in künstlichen Wasserinstallationen ein Risiko dar und erfordern eine sorgfältige Kontrolle und Wartung der Wassersysteme, um Infektionen zu vermeiden.