In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland waren mehrere Bundeskanzler nie Ministerpräsident eines Bundeslandes. Dazu gehören insbesondere Konrad Adenauer (war Oberbürgermeister von Köln, aber nie Ministerpräsident eines Landes), Ludwig Erhard, Willy Brandt (Regierender Bürgermeister von Berlin, aber kein Ministerpräsident), Helmut Schmidt, Helmut Kohl (war Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz – ihn also ausgenommen), Gerhard Schröder (war Ministerpräsident von Niedersachsen – ihn ebenfalls ausgenommen), Angela Merkel, Olaf Scholz und Friedrich Merz als aktueller Kanzler.

Hintergrund

Die Funktion des Bundeskanzlers ist bundesweit, während der Ministerpräsident (bzw. Regierende Bürgermeister) die Regierungsspitze eines Bundeslandes bildet. Viele Kanzler kamen direkt aus Bundes- oder Kommunalämtern (z.B. Bundesminister, Bürgermeister größerer Städte) und hatten nie das Amt eines Ministerpräsidenten inne.

Übersicht nach Personen

• Konrad Adenauer: Oberbürgermeister von Köln, später Bundeskanzler, nie Ministerpräsident eines Landes.

• Ludwig Erhard: Wirtschaftsminister, dann Bundeskanzler, ohne vorheriges Ministerpräsidentenamt.

• Willy Brandt: Regierender Bürgermeister von Berlin (kein „Ministerpräsident“ im Länder‑Sinne), dann Bundeskanzler.

• Helmut Schmidt: Senator in Hamburg und Bundesminister, aber nie Ministerpräsident.

• Angela Merkel: Bundesministerin, dann Bundeskanzlerin, ohne Länder‑Regierungschefin gewesen zu sein.

• Olaf Scholz: Erster Bürgermeister von Hamburg (kein Ministerpräsident), dann Bundeskanzler.

• Friedrich Merz: Aus dem Bundestag ins Kanzleramt, ohne Ministerpräsidentenamt.