Mathias Rust landete mit einer geliehenen Cessna am 28. Mai 1987 auf dem Roten Platz in Moskau. Der damals 18-jährige Privatpilot war in Helsinki gestartet und hatte ohne Erlaubnis des sowjetischen Militärs den Luftraum der Sowjetunion durchquert. Gegen 18:43 Uhr landete er auf der Großen Moskwa- Brücke nahe dem Roten Platz und rollte dann bis vor die Basilius-Kathedrale. Sein Flug geschah als friedenssymbolische Aktion während des Kalten Krieges, stieß aber in der Sowjetunion auf großes Entsetzen und führte zu einem Skandal um die sowjetische Luftabwehr.
Dieser historische Flug symbolisierte eine Überwindung des "Eisernen Vorhangs" und fand im Kontext der Reformpolitik von Michail Gorbatschow statt. Rust wollte mit seinem Flug ein Zeichen für Frieden und Verständigung zwischen Ost und West setzen. Die Landung auf dem Roten Platz war spektakulär, weil sie das Herz der sowjetischen Machtregion direkt erreichte und die Sicherheitssysteme der damaligen Supermacht blamierte.