Israel darf beim Eurovision Song Contest mitmachen, weil sein öffentlich‑rechtlicher Rundfunk Mitglied der Europäischen Rundfunkunion (EBU) ist, und nicht, weil das Land geografisch in Europa liegt.

Formale Gründe

Die Teilnahme am ESC hängt an der Mitgliedschaft der nationalen Sender in der EBU; diese Union umfasst auch Staaten aus dem Mittelmeerraum und Nahen Osten, nicht nur aus Europa. Israels Rundfunk ist seit 1957 EBU‑Mitglied, deshalb kann das Land seit seiner ESC‑Premiere 1973 regulär antreten und hat den Wettbewerb bereits mehrfach gewonnen.

Politische Debatten

Wegen des Gaza‑Kriegs und der israelischen Militärpolitik gibt es seit 2023 verstärkt Forderungen, Israel auszuschließen oder den ESC zu boykottieren, mehrere Länder haben für 2026 mit Rückzug gedroht oder ihn angekündigt. Die EBU hat dennoch entschieden, Israel weiter teilnehmen zu lassen und verweist darauf, den Wettbewerb politisch neutral zu halten und alle Mitgliedssender grundsätzlich zuzulassen.

Israel und andere Nicht-Europäer

Neben Israel haben auch andere Staaten außerhalb Europas wie Australien, Aserbaidschan und Marokko am ESC teilgenommen, sofern sie mit der EBU verbunden sind oder eingeladen wurden. So soll der Wettbewerb eher die Rundfunk‑ und Kulturkooperation im EBU‑Raum abbilden als eine strikt geografische Definition von Europa.