Kalifat bedeutet im Islam die politische und religiöse Führungsstelle nach dem Tod des Propheten Mohammed; es ist die Regierungsform, in der ein Kalif als Nachfolger des Gesandten Gottes sowohl weltliche als auch geistliche Autorität ausübt. Der Begriff leitet sich vom Arabischen خلافة (ḫilāfa) „Nachfolge“ ab, woraus sich die Vorstellung ergibt, dass der Kalif die Stellvertreterrolle des Gesandten Gottes auf Erden innehat. Historisch gab es verschiedene Kalifate wie das Umayyaden-, Abbasiden- und Osmanische Kalifat; jedes beanspruchte religiöse Autorität über die muslimische Gemeinschaft (Umma) und führte eine weltliche Herrschaft aus. In der islamischen Lehre wird der Titel mit der Verantwortung verbunden, das Recht, die Verteidigung und die Führung der Gemeinschaft zu gewährleisten sowie die Scharia umzusetzen, wobei die konkrete Ausprägung und Legitimation je nach Epoche variieren kann. Seit der Abschaffung des Osmanischen Kalifats 1924 existiert kein universell anerkanntes Kalifat mehr; dennoch wird der Begriff weiterhin in historischen, theologischen und politischen Debatten verwendet, und verschiedene Bewegungen haben das Konzept in unterschiedlicher Intensität wieder aufgegriffen. Wenn du möchtest, kann ich die Begriffsdefinition weiter differenzieren (theologische vs. politische Bedeutung, historische Beispiele, oder der moderne Diskurs).
